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JAHRHUNDERTFLUT

Herausforderungen lieben wir und nehmen diese in der Regel auch sportlich. Das Jahr 2021 hatte allerdings etwas mehr für uns vor, als wir es uns je hätten träumen lassen können.

Gebeutelt durch den Verlauf der Coronapandemie und der mitunter daraus resultierenden Materialbeschaffungskrise traf uns das Unwetter vom 13. auf den 14.Juli extrem. Die Jahrhundertflut setzte unserem Unternehmen in seiner ganzen Maxime zu. 1000 m2 unserer insgesamt 1200 m2 Hallenflächen waren vollständig geflutet und versanken im Schlamm.

Man stand dieser Katastrophe machtlos gegenüber. Ein reißender Strom floss durch die gesamte Firma und man wusste nicht, wo und wie man beginnen sollte, dieses Chaos in den Griff zu bekommen. Sämtliche Maschinen standen im Schlammwasser. Der Strom war flächendeckend ausgefallen und das Unternehmen war nicht mehr über regulären Verkehrswege zu erreichen, also galt es zu improvisieren und dem Chaos die Stirn zu bieten. Ein Stromaggregat wurde gekauft und mit dem Boot zur Firma gefahren, um die grundlegendsten Gerätschaften zu versorgen, welche nicht den Fluten zum Opfer gefallen waren.
In den nächsten Wochen hieß es schaufeln, schaufeln und nochmal schaufeln. Von morgens bis spät abends wurde Wasser abgepumpt und Schlamm geschaufelt.

Bis die Hallen vom Schlamm befreit waren vergingen allein 6 Wochen. Dann begann die Zeit des Ausmistens, die gesamte Betriebseinrichtung war aufgequollen und durch die Flut zerstört worden. Maschinen und Werkzeuge mussten begutachtet und deren Schäden festgestellt werden.
Der stetige Kontakt zu den Versicherungen gehörte zum Alltag. Glücklicherweise war unser Betrieb versichert und konnte auf die Unterstützung der Versicherung hoffen.

Leider hatte sich auch ein Hang hinter unserem Firmengebäude während des Unwetters selbstständig gemacht und wie sich im Nachgang herausstellte über 3000 Kubikmeter Erdmasse vor die Hallenkonstruktion rutschen lassen. Aufwendige Tiefbauarbeiten waren notwendig, um diesen Schaden zu beheben. Allein diese Aufgabe hat ganze zwei Monate in Anspruch genommen, um die Ursprungssituation wieder herzustellen.

Viele Maschinen waren leider nicht mehr zu retten und konnten nur noch verschrottet werden. Insgesamt sind dreieinhalb Monate vollständiger Produktionsstillstand zu verzeichnen gewesen, in der die gesamte Belegschaft an einem Strang gezogen hat, um das Unternehmen schnellstmöglich wieder aufzubauen.

Bis heute haben wir noch nicht wieder den Ist-Zustand vor der Flut wieder erlangt. Ein Spagat aus improvisierter Produktion und Wiederaufbau ist momentan der Normalzustand. Viele Maschinenersatzteile oder auch Maschinen selbst haben lange Lieferzeiten und fordern maximale Geduld.
Jedoch ist das gesamte Team zuversichtlich auch diesen Endspurt noch erfolgreich zu meistern und 2022 in ein hoffentlich weitaus weniger sorgenvolles Jahr zu starten.